Mamoré: Mamoré – Albumreview

Mamoré by Raik Schache

Die Jenaer Band Mamoré feiert auf ihrem selbstbetitelten Debütalbum die Unbeschwertheit der Neuen Deutschen Welle

von Gérard Otremba

Das Jahr biegt in seine Zielgerade ein, die letzten Alben erscheinen, die Jahresendlisten warten auf die Bearbeitung. Und da kommt noch diese coole Platte aus Thüringen. Aus Jena um genau zu sein. Dort gründeten Sänger Eric Schulz und Bassist Paul Popp die mittlerweile zu einem Quintett angewachsene Band Mamoré. Mit ihrem Sound aus den Spätsiebzigern und Frühachtzigern sind sie jetzt der neue heiße Scheiß, so ähnlich wie es die Kollegen von Milliarden 2016 waren. Und Mamoré haben es einfach auch drauf, den

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Hype zu rechtfertigen.

Die neue NDW

Vor gut zwei Jahren erschien mit der EP „Meine Liebe nicht“ das erste Lebenszeichen der Jenaer, nun katapultieren uns Mamoré voller Überzeugung auf Albumlänge in die Zeit der NDW. Die durchaus populäre „Neue“ Neue Deutsche Welle (Drangsal, Gwen Dolyn, Edwin Rosen) hat also einen weiteren Vertreter, der alle als Jungteenager während der NDW aufgewachsenen abholt. Die drei Songs der EP haben Mamoré auch auf dem selbstbetitelten Debütalbum verewigt und mit einem von ihnen, dem vorwärtspreschenden „Voll im Visier“ beginnt das Album dann auch. New Wave, Synth-Pop, Punk, Post-Punk, Pop und Rock: Mamoré beackern das Feld zwischen DAF, Fehlfarben, Nena und Falco.

Mamoré und die Falco-Affinität

Die Affinität zum einstigen österreichischen Star ist so groß, dass sich die erste Minute von „Pfeil ins Herz“ wie ein Jeanny 2.0 anhört, und auch „Meine Liebe nicht“ verrät die Falco-Nähe. Das von Sounds & Books zum Song des Tages gekürte „Ich sehe dich“ gerät zu einem unwiderstehlichen Tanzflächenfeger und der Closer „Keine Bewegung“ glänzt mit so viel Pop-Appeal, dass es eine Freude ist. Radikal das mit Gwen Dolyn als Gesangspartnerin aufgenommene „Melancholie“, auch „Die Hatz“ wütet ordentlich auf 3.30 Minuten. Zehn Songs, die es in sich haben, zehn Songs, die Aufbruch mit nostalgischen Zügen evozieren. Gut gemacht, Mamoré.

Das selbstbetitelte Debütalbum von Mamoré erscheint am 08.12.2023 bei Aroma+. (Beitragsbild von Raik Schache) 

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